Die Zahngesundheit wird ab dem frühen Kindesalter durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung und eine gründliche Zahnpflege sichergestellt. Die Zahnentwicklung an sich beginnt bereits vor der Geburt, allerdings dauert es in der Regel 6 bis 8 Lebensmonate, bis die ersten Zähne durchbrechen und zu sehen sind.
Sobald das der Fall ist, sollte auch mit der Zahnpflege begonnen werden. Was ist beim Thema Zahnpflege wichtig und was sollte man in den verschiedenen Phasen beachten?
Zahngesundheit ist Grundvoraussetzung für Wohlbefinden
Die Mund- und Zahngesundheit von Kindern ist eine der Grundvoraussetzungen für ihr körperliches Wohlbefinden und die allgemeine Kindesentwicklung. Um diese zu gewährleisten, ist es wichtig, dass Eltern entsprechende Zahnpflege ernst nehmen und ihre Kinder im fortschreitenden Alter an das Zähneputzen heranführen, bis sie es im Grundschulalter schließlich selbst können sollten.
Ein gesunder Mundraum und gesunde Zähne sind darüber hinaus auch wichtig, um optimal kauen und damit essen zu können und haben nicht zuletzt auch einen Einfluss auf die natürliche Sprachentwicklung des Kindes.
Zahnpflege im Babyalter
Die Zahnpflege sollte so früh wie möglich beginnen, wie eingangs bereits erwähnt, ist das in der Regel im Alter von sechs bis acht Monaten der Fall. Sobald das erste Zähnchen sichtbar (meist auch hörbar) ist, ist es also Zeit, mit dem Putzen zu starten. Es kann allerdings auch nicht schaden, das Baby schon vor dem ersten Zahnen an das spätere Putzen heranzuführen, indem das Zahnfleisch leicht massiert wird, um das Kind so an das Gefühl zu gewöhnen. Hierbei sollte selbstverständlich eine altersentsprechende Säuglingszahnbürste verwendet werden, Zahnpasta kommt allerdings noch nicht zur Anwendung.
Wann genau man das erste Mal mit dem Kind zum Zahnarzt gehen sollte, kann nicht pauschal beantwortet werden, die meisten Krankenkassen empfehlen diesbezüglich ein Alter zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat.

Das Milchzahnalter (2. bis 6. Lebensjahr)
Als Erstes brechen meist die unteren Schneidezähne durch, die weiteren folgen und mit etwa zwei bis drei Jahren sind die ersten 20 Milchzähne im Normalfall vollständig ausgebildet. Zähneputzen mit einer Reiskorn-großen Menge Kinderzahnpasta erfolgt etwa ab dem ersten Lebensjahr, zweimal täglich. Bei der Pflege ist es selbstverständlich wichtig, jeden einzelnen Zahn bzw. alle Zähne gründlich von allen Seiten zu reinigen und keinen außer Acht zu lassen. Mit fortschreitendem Alter sollte das Kind dann Stück für Stück lernen, sich die Zähne selbst zu putzen.
Etwa bis zum sechsten oder achten Lebensjahr, also im Grundschulalter, ist es ratsam, die Zähne noch einmal nachzuputzen oder das Zähneputzen zu überwachen bzw. kontrollieren. Wann genau dieser Zeitpunkt ist, dem Kind die Zahnpflege komplett selbst zu überlassen, kann nicht pauschal, sondern muss immer individuell entschieden werden.
Die Wechselgebiss-Phase (6. bis 12. Lebensjahr)
Nicht wenige können sich noch genau an ihren ersten Wackelzahn erinnern und viele bewahren ihre ausgefallenen Milchzähne in kleinen Döschen auf. Ob man die Kinder in dieser Zeit mit der Zahnfee vertraut macht und den ein oder anderen Zahn mittels „Türklinken-Trick“ ins Freie befördert, ist eine individuelle Entscheidung, fest steht aber, dass die Zähne des Kindes in dieser Phase besondere Aufmerksamkeit und Pflege benötigen. Aufgrund des ungewohnten Gefühls meiden Kinder die Zähne neben den Lücken häufig, was eine besondere Kontrolle erfordert.
Darüber hinaus haben bleibende Zähne einen festeren Zahnschmelz und stehen dichter aneinander als Milchzähne, was spezielle Reinigung und die Verwendung einer anderen Zahnpasta erforderlich macht, um Plaque effektiv zu entfernen.

Zahnspangen und Kieferorthopädie
Sofern das Kind eine Zahnspange benötigt oder eine kieferorthopädische Behandlung aus ästhetischen Gründen erfolgen soll, wird damit in der Regel ab dem 10. Lebensjahr begonnen, entscheidend ist, dass die zweite Phase des Zahnwechsels, das späte Wechselgebiss, vollständig abgeschlossen ist. Ab einem definierten Schweregrad wird die Behandlung von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen, andernfalls muss privat zugezahlt werden. Unter gewissen Bedingungen kann daher eine Zahnzusatzversicherung für Kinder sinnvoll sein, die nicht nur die Kosten der Kieferorthopädie reduzieren kann, sondern auch bei Zahnbehandlungen, Zahnersatz und Zahnprophylaxe Vorteile bietet.
Fazit
Gesunde Zähne sind ein hohes Gut, ob im Kindes- oder Erwachsenenalter. Die noch vor einigen Jahrzehnten weit verbreitete Vorstellung, die Pflege der Milchzähne sei nicht so wichtig, da diese ja ohnehin ausfallen, ist heute zum Glück weniger weit verbreitet. Wer ab dem ersten Zahn auf die Zahngesundheit seiner Kinder achtet, sie spielerisch an das Putzen heranführt und ihnen die Bedeutung der richtigen Pflege vermittelt, hat die Basis für ein strahlendes Lächeln gelegt.