Etwa 2500-5000 Mal wird ein Baby durchschnittlich gewickelt, bevor es selbstständig auf Toilette gehen kann. Daher sollte der Wickeltisch ein Platz sein, an dem sich Eltern und Kind wohlfühlen und sich im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe begegnen können. Denn die Zeit beim Wickeln können Mamas und Papas nutzen, um die Beziehung zu ihrem Baby oder Kleinkind zu stärken. Zudem muss ein passender Wickeltisch robust, stabil und langlebig sein. Schließlich wächst ein Kind und bringt gegen Ende der Wickelperiode bis zu 15 Kilogramm auf die Waage. Daher sollten Eltern darauf achten, ein Qualitätsprodukt zu kaufen und nicht allein auf den Preis zu achten.
Qualitätskriterien für einen Wickeltisch
Ein Wickeltisch bzw. eine Wickelkommode ist ein Gebrauchsmöbel, welches praktisch, sicher und komfortabel sein sollte. Zudem sollte es sich an die veränderten Bedürfnisse von Mutter und Baby anpassen, wenn das Kind wächst und beweglicher wird.
Zunächst ist es wichtig, dass die Wickelfläche groß genug ist. Mindestens Maße von 75 x 90 Zentimetern sollte sie haben, damit sich darauf eine polsternde Wickelunterlage platzieren lässt. Zudem sollte die Kommode soviel Platz bieten, dass neben der Wickelfläche noch Wickelutensilien wie Windeln, Creme, Puder usw. griffbereit aufbewahrt werden können.
Das Wickeln kann zu einer belastenden Tätigkeit werden, wenn der Rücken der Eltern zu stark belastet werden. Daher sollte sich die Wickelfläche mindestens in Hüfthöhe befinden, also in einer Höhe von 85 bis 92 Zentimetern. Das ist auch wichtig, um das Kind beim Wickeln sicher festhalten zu können – jedes Jahr verletzen sich zahlreiche Babys und Kleinkinder schwer, weil sie vom Wickeltisch stürzen.
Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Thema: www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/kinderchirurgen-warnen-vor-sturz-vom-wickeltisch/
Sicherheit ist auch das wichtigste Kriterium, wenn es um das Material geht, aus dem die Wickelkommode besteht. Sie muss stabil sein, denn ein zwei- bis dreijähriges Kleinkind kann durchaus 15 Kilogramm wiegen. Zudem sollte sich der Wickeltisch einfach reinigen lassen und keinerlei Schadstoffbelastungen aufweisen.
Welche Arten von Wickeltischen gibt es?
Die klassische Wickelkommode ist ein großes Sideboard mit Schubladen, Fächern und Regalen, die eine Menge Staufläche für Baby- und Wickelutensilien bieten. Die Wickelfläche ist besonders groß und häufig mit Begrenzungsschienen ausgestattet, um das Baby vor dem Sturz vom Wickeltisch zu bewahren. Der Nachteil ist, dass eine Wickelkommode ein sehr schweres und unbewegliches Möbelstück ist, welches im Kinderzimmer häufig viel Platz einnimmt. Einige moderne Modelle lassen sich jedoch zu einer vielseitig verwendbaren Kommode umbauen, wenn das Kind nicht mehr gewickelt werden muss. Eine Wickelkommode, die mitwächst und langlebig ist rechtfertigt für viele Eltern auch einen etwas höheren Preis.
Ein Wickeltisch ist in der Regel mobiler als eine Kommode. Einige Modelle haben Rollen, so dass sich der Tisch flexibel zwischen Wohnzimmer, Kinderzimmer und Bad hin und her bewegen lässt. Manchmal sind Wickeltische zudem höhenverstellbar. Ein Wickeltisch hat weniger Staufläche, wenn, dann offene Regale oder kleine Fächer für Cremes, Puder oder Feuchttücher. Dadurch ist die Konstruktion aber auch wesentlich leichter und preiswerter als eine klassische Kommode. Eltern sollten jedoch darauf achten, dass das fehlende Gewicht nicht zu Lasten der Stabilität geht. Auch die Wickelfläche sollte auf keinen Fall zu klein sein: Die Sicherheit geht immer vor, wenn es um das Wickeln von Babys und Kleinkindern geht.
Der Wandwickeltisch ist eine gute Alternative für kleine oder schmale Räume bzw. für Wohnungen, in denen (noch) kein separates Kinderzimmer vorhanden ist. Diese Wickelkonstruktion wird mit Schrauben in beliebiger Höhe fest an der Wand montiert. Die Wickelfläche kann hochgeklappt werden, wenn sie nicht in Gebrauch ist. Das ist besonders platzsparend. Der Wandwickeltisch eignet sich auch als zweite Wickelgelegenheit für das Bad oder für das Wohnzimmer, wenn bereits eine Wickelkommode oder ein Wickeltisch vorhanden sind. Der Nachteil des Wandwickeltisches besteht darin, dass die Wickelfläche im Vergleich zu anderen Wickelmöbeln eher klein ausfällt. Auch fehlen in der Regel Sicherheitsbegrenzungen, die Stürze verhindern können sowie Möglichkeiten, Windeln und Pflegeprodukte griffbereit aufzubewahren.
Ein Wickelbrett ist meist mit einem umlaufenden Fallschutz ausgestattet und lässt sich über dem Babybett, über einer Badewanne oder über einer einfachen Kommode fixieren und anschließend wieder platzsparend verstauen. Das Brett ist leicht, preiswert und praktisch, bietet aber keinerlei Extras oder Stauraum. Zudem lassen sich einige Bretter manchmal nur schwer befestigen: Eine Tatsache, die ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Wickelbretter sind daher eher für Neugeborene geeignet, die noch nicht so viel Gewicht auf die Waage bringen und motorisch noch wenig aktiv sind. Davon abgesehen sind Wickelbretter eine gute Übergangslösung, bevor eine Kommode oder Wickeltisch angeschafft wird. Auch Omas und Opas, Freunde und Verwandte profitieren von Wickelbrettern, wenn diese das Kind nur ab und zu betreuen und sich keine große Wickelkommode in die Wohnung stellen wollen.
Im hochpreisigen Sortiment einiger Möbelanbieter, die vor allem Wickelkonstruktionen für Kitas und Kindergärten produzieren, finden Eltern auch Wickelkommoden mit zusätzlichen Extras wie beispielsweise integrierten Waschbecken oder Leitern. Letztere sind sehr praktisch für Kleinkinder, die bereits laufen. Die Kinder können selbstständig auf den Wickeltisch klettern – eine Maßnahme, die Rückenbeschwerden bei den Eltern vorbeugen kann. Solche Wickelkommoden eignen sich vor allem für Familien mit mehreren Kindern, für Betreunngseinrichtungen oder bei Mehrlingsgeburten. In vielen Krippen und Kitas werden derartige Wickelgelegenheiten gerne eingebaut, um die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern und gleichzeitig die Auflagen zum Arbeitsschutz für die Mitarbeiter zu erfüllen.
Die Kosten für den Wickeltisch kalkulieren
Wieviel Geld Eltern für eine Wickelkommode oder einen Wickeltisch ausgeben möchten, hängt von den eigenen finanziellen Möglichkeiten bzw. vom Budget ab. Einfache Möbelstücke aus Sperrholz sind schon für rund 150 Euro zu haben. Stabil und langlebig sind solche Schnäppchen-Möbel allerdings eher nicht. Luxus-Wickelmöbel aus Vollholz können mehrere tausend Euro kosten. Durch Lieferung und Montage können zusätzliche Kosten entstehen. Zukünftige Mamas und Papas sollten außerdem beachten, dass es mit dem Kauf der Wickelkommode bzw. des Wickeltisches allein nicht getan ist. Windeleimer, Wickelauflage und Wärmelampe müssen ebenfalls neu angeschafft werden – von den monatlichen Ausgaben für Windeln und Pflegeprodukte ganz zu schweigen.
Infos und Tipps zum Kauf von Wickeltischen und Wickelkommoden
Viele Eltern möchten nicht nur in eine funktionale und sichere Wickelgelegenheit investieren, die dem Kind allen nötigen Komfort bietet, sondern wünschen sich ein Qualitätsprodukt, welches im Hinblick auf Stil und Aussehen zu den anderen Kinderzimmermöbeln passt.
Selbstverständlich ist es problemlos möglich, moderne Wickeltische oder Wickelkommoden online zu bestellen. Grundsätzlich ist es jedoch empfehlenswert, mehrere Modelle „live“ anzuschauen um die Qualität besser einschätzen zu können. So lässt sich das Preis-Leistungs-Verhältnis unterschiedlicher Wickelkonstruktionen von verschiedenen Herstellern besser vergleichen. Ganz wichtig ist, sich früh genug zu überlegen, wo die Wickelgelegenheit stehen soll und wieviel Platz sie einnehmen darf. Daher gilt: Immer genau Maß nehmen, Werte notieren und die Eckdaten zum Möbelkauf mitnehmen. So ersparen sich werdende Eltern viel Frust und unangenehme Überraschungen. Auch eine professionelle Beratung im Möbelhaus ist empfehlenswert. Die Experten wissen beispielsweise, welche Modelle mit Qualitätssiegeln wie beispielsweise der TÜV-Plakette oder dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet wurden. Letztere Auszeichnung attestiert dem Käufer, dass ein Produkt frei von Schadstoffen ist. Eine solche Information kann ausschlaggebend im Hinblick auf die Kaufentscheidung sein – besonders dann, wenn es sich um ein teures Möbelstück eines Markenherstellers handelt.
Die richtige Ausstattung des Wickeltisches
Mit einem Wickeltisch allein ist es nicht getan – damit das Wickeln komfortabel ist und die Bedürfnisse des Babys berücksichtigt werden, müssen Eltern auch in passendes Zubehör investieren. So gehört zu jedem Wickeltisch eine Wickelauflage. Diese darf keine giftigen Weichmacher enthalten, sollte aber leicht zu reinigen sein. Neben Plastikunterlagen eignen sich auch bequeme Unterlagen, die beispielsweise mit einem abnehmbaren Frotteestoff überzogen sind. Diese lassen sich waschen und daher ebenfalls gut frisch und sauber halten.
Da Säuglinge ihre Körperwärme noch nicht speichern können und daher schnell auskühlen, sollte über dem Wickeltisch eine Wärmelampe eingebracht sein. Dies ist vor allem wichtig, wenn der Wickeltisch im Schlafzimmer steht. Zum Wickeln sollte die Umgebungstemperatur deutlich höher sein als beim Schlafen. Liegt das Kind in seinem Bettchen, wird es schließlich durch den Schlafsack oder später mithilfe einer Decke warm gehalten. Die Wärmelampe verfügt idealerweise über unterschiedliche Temperaturstufen und über einen Überhitzungsschutz. Sie muss so hoch angebracht sein, dass sie vom Baby nicht mit den Fingern erreicht werden kann. Wenn das Kind sich selbstständig hinstellen kann, ist die Lampe nicht mehr notwendig und sollte aus Sicherheitsgründen entfernt werden – die Verbrennungsgefahr ist zu groß.
Da das Baby jeden Tag bis zu zehn neue Windeln benötigt, stellt sich Eltern die Frage, wie sich die gebrauchten Pampers ohne große Geruchsbelästigung entsorgen lassen. Das funktioniert mit speziellen Windeleimern, in denen jede Windel luftdicht in einem Vakuum-Beutel verpackt wird. Diese Eimer und vor allem auch die dazugehörigen Plastikbeutel sind jedoch relativ teuer. Wer sich am Gestank nicht zu sehr stört, kann selbstverständlich auch handelsübliche Haushaltsmülleimer verwenden. Ohne Mülleimer wird es jedoch schwierig, denn irgendwohin müssen die gebrauchten Windeln schließlich zunächst entsorgt werden, bevor sie im Hausmüll landen.