Ein Paar, das vergeblich versucht, ein Kind auf natürliche Weise zu bekommen, hat die Möglichkeit, auf die Methode der künstlichen Befruchtung zurückzugreifen, um zum Erfolg zu kommen. Dabei gibt es verschiedene Wege, die zum Ziel führen, denn allgemein werden vier unterschiedliche Methoden als künstliche Befruchtung bezeichnet, nämlich die Insemination, IVF oder auch In-Vitro-Fertilisation, die GIFT-Methode und die Mikroinjektion. Diese Verfahren werden angewandt, wenn eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege nicht zustande kommt. Welches Verfahren für welches Paar am besten geeignet ist, wird von individuellen Faktoren bestimmt. In Deutschland sind die gesetzlichen Bestimmungen besonders streng, während in anderen europäischen Ländern durchaus Maßnahmen erlaubt sind, die hier per Gesetz verboten sind. Nicht zuletzt deshalb und auch aus Kostengründen, entscheiden sich viele Paare für eine Reise ins Ausland, um sich den Kinderwunsch auf diese Weise zu erfüllen.
Die Insemination wird meist dann angewandt, wenn der Mann eine zu geringe Samenmenge aufweist oder das Sperma qualitativ nicht ausreichend ist. Häufig wird zwar Sperma produziert, aber die Samenzellensind zu langsam, um die Eizelle zu erreichen. Auch bei der Frau kann die Ursache liegen, wenn sie aufgrund einer Störung im Bereich des Gebärmutterhalses unfruchtbar ist. Bei dieser Methode werden die Samenzellen mit einer Spritze oder einen Katheter direkt in die Gebärmutter, den Gebärmutterhals oder den Eileiter gespritzt. Da die Samenzellen selbstständig zur Eizelle gelangen müssen, ist der richtige Zeitpunkt hierfür von Bedeutung.
Bei der In-Vitro-Fertilisation (Invitrofertilisation) wird die Befruchtung im Reagenzglas vorgenommen. Der Frau werden befruchtungsfähige Eizellen entnommen und mit den Samenzellen des Mannes befruchtet. Nach 40 bis 50 Stunden werden die Eizellen dann wieder in die Gebärmutter der Frau eingesetzt. Hier gelten besonders strenge Gesetzesvorgaben.
Die GIFT-Methode oder auch intratubare Gametentransfer wird nur noch selten durchgeführt. Dabei werden mit Hilfe einer Bauchspiegelung Eizellen entnommen und dann zusammen mit aufbereiteten Samenzellen in den Eileiter gespritzt. Wenn die Ursachen der Unfruchtbarkeit unklar sind, wird diese Methode noch bisweilen angewandt.
Wie auch die GIFT-Methode ist die Mikroinjektion ebenfalls ein abewandeltes Verfahren der In-Vitro-Fertilisation. Hier wird die Samenzelle außerhalb des Körpers direkt in das Innere der Eizelle injiziert und muss nicht selbstständig in diese eindringen. Diese Methode eignet sich für Männer, deren Samenwege verschlossen sind.