Die Entscheidung für ein Kind stimmt Paare für gewöhnlich sehr glücklich. Manche halten es für sich geheim, andere teilen die großen Zukunftspläne mit der Familie und Freunden. Sie alle haben die Hoffnung, dass sich die Erwartung schnell erfüllt und die Geduld nicht zu sehr strapaziert wird. Dabei ist es wichtig, die Zeit bis zur bestätigten Schwangerschaft zu nutzen, denn es gilt, viel vorzubereiten. Und auch wenn sich der Erfolg nicht gleich einstellt, besteht kein Grund zur Sorge, denn heutzutage stehen zukünftigen Eltern viele Möglichkeiten offen.
Die Entscheidung ist gefallen
Ist sich das Paar einig, setzen die meisten die Verhütungsmethoden aus, um möglichst schnell eine Schwangerschaft herbeizuführen. Besser ist es aber, zunächst einige Dinge zu überprüfen, bzw. in Ordnung zu bringen. Dazu gehört, dass beide aufhören sollten zu rauchen. Dass Nikotin das Baby schädigt, ist bekannt. Kinder rauchender Väter sind ebenfalls gefährdeter, krank zu werden, außerdem leidet auch die Qualität der Spermien. Doch damit nicht genug. Der Impfstatus sollte außerdem vor der Umsetzung des Wunsches nach einer Schwangerschaft überprüft werden. Röteln sind dabei ein besonders wichtiger Punkt. Die meisten Ärzte entscheiden sich bei einer geplanten Schwangerschaft für einen Antikörpernachweis. Zeigt er, dass keine Immunität vorliegt, kann die Impfung jetzt noch problemlos aufgefrischt werden. Für Katzenbesitzer stellt sich außerdem die Frage nach der Immunität gegen Toxoplasmose. Viele Frauen haben diese an sich harmlose Infektion unerkannt erlebt und sind immun. Ein Test bringt Klarheit. Sind keine Antikörper nachweisbar, müssen die Katzen dennoch nicht das Haus verlassen. Es genügen Vorsichtsmaßnahmen beim Reinigen der Toilette. Auch dafür ist der Gynäkologe der richtige Ansprechpartner.
Angst vor der Zukunft
Nicht nur junge zukünftige Eltern haben Angst, den Anforderungen mit Kind nicht gewachsen zu sein. Schon mit Planung der Schwangerschaft sehen sich Paare zudem häufig „guten“ Ratschlägen ausgesetzt, die sie gar nicht erbeten hatten. Solche Gespräche können verunsichern. Wenig hilfreich ist es in dieser Phase außerdem, sich mit der Vielzahl von Erziehungsratgebern zu befassen. Oft ist die eigene Großmutter oder eine gute Freundin die wichtigste Vertraute und wesentlich hilfreichere Ansprechpartnerin in dieser wichtigen Lebensphase. Bei bereits bestehender Schwangerschaft steht auch die Hebamme beratend zur Seite, deren Berufsfeld sehr weit über die Betreuung während der Geburt hinausgeht.
Schwangerschaft nach hormoneller Empfängnisverhütung
Frauen, die über Jahre hormonell verhütet haben, dürfen sich Absetzen der Pille gerne drei Monate Zeit lassen. In dieser Zeit normalisiert sich der Hormonspiegel. In der Zwischenzeit ist die Verwendung nicht hormoneller Verhütungsmittel sinnvoll.
Wie schnell stellt sich eine Schwangerschaft ein?
Jede zweite Frau wird nach spätestens vier Monaten schwanger. Ein weiteres Drittel muss etwa sechs Monate warten und bei einigen kann ein Jahr vergehen. Diese Umstände sind von vielen Faktoren abhängig. Frauen, die zwischen 25 Jahre und 30 Jahre alt sind, haben es oft leichter, schwanger zu werden als andere. Ab dem 35. Lebensjahr empfiehlt es sich, vor geplanter Schwangerschaft das Gespräch mit dem Gynäkologen zu suchen. Zwar werden immer mehr Frauen über 35 problemlos schwanger und gebären gesunde Kinder, dennoch können weitere Vorsichtsmaßnahmen garantieren, dass alles gut und komplikationslos verläuft. Erst wenn ein Jahr vergangen ist und sich keine Schwangerschaft eingestellt hat, ist es sinnvoll, der möglichen Ursache auf den Grund zu gehen.
Wenn die Schwangerschaft auf sich warten lässt
Die Voraussetzung für eine Schwangerschaft ist, dass die Eizelle befruchtet wird. Spermien verbleiben etwa 60 Stunden im Körper der Frau und sind in dieser Zeit im Normalfall auch befruchtungsfähig. Selbst wenn alles perfekt läuft, beträgt die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft etwa 20 %. Auch das zeigt, wie wichtig es ist, sich nicht beunruhigen zu lassen, wenn es nicht gleich klappt. 12 Stunden vor dem Eisprung gelten als optimaler Zeitpunkt für eine Befruchtung. Um also sicherzugehen, dass das Paar den richtigen Zeitpunkt findet, kann ein Eisprungklander sinnvoll sein. Lässt die Schwangerschaft auf sich warten, wird der Arzt ihn sogar anraten, um festzustellen ob und wie oft ein Eisprung stattfindet. Häufig sind es Kleinigkeiten, die eine Schwangerschaft hinauszögern, die dem Paar zunächst gar nicht bewusst sind. Sex in der Badewanne gehört dazu, aber auch Alkoholgenuss, zu enge Hosen beim Mann und auch Stress. Aus gutem Grund empfehlen Gynäkologen Paaren, die sich bislang erfolglos um eine Schwangerschaft bemüht haben, eine Auszeit zu nehmen, sich einen Traum zu erfüllen oder einen Urlaub zu planen, der sich mit Kind nicht vereinbaren lässt und auf den die Vorfreude groß ist. Nicht wenige Paare mussten einen solchen Urlaub letztendlich absagen, weil die ersehnte Schwangerschaft dazwischenkam. Natürlich können auch Erkrankungen eine Schwangerschaft hinauszögern. Vor allem chronisch kranke Frauen sollten ihrem Arzt keine Details ihrer Krankengeschichte vorenthalten. Nur so kann er die beste Therapie zusammenstellen.
Welche Hilfsmittel für eine Schwangerschaft gibt es
Wenn sich nach einem Jahr keine Schwangerschaft eingestellt hat, können sich Paare mit dem betreuenden Arzt auf die Suche nach der Ursache begeben. Diese Suche kann auch erfolglos verlaufen, wenn keine organischen Ursachen vorliegen. In den meisten Fällen zeigen sich jedoch bei einem der Partner Auffälligkeiten, die sich gut ausgleichen lassen.
Über den Zyklus und die Spermien
Die menschliche Befruchtung ist höchst komplex und leider auch störanfällig. Zyklusstörungen kommen auch bei jungen Frauen vor und können eine Schwangerschaft erschweren. Frauen, die eine Schwangerschaft planen und von Zyklusproblemen wissen, sollten sich unbedingt vertrauensvoll an den Gynäkologen wenden. Er kennt eine Vielzahl sehr gut verträglicher Präparate, die einen geregelten Zyklus erleichtern. Natürlich spielt auch die Ernährung eine Rolle. Starkes Übergewicht ist eines der typischen Probleme, die aber mit Unterstützung beseitigt werden können. Liegen die Probleme beim Mann, kann der Urologe mit praktischen Tipps helfen. Das beginnt schon mit dem Ratschlag zu nicht zu häufigem Sex. Bei geplanter Schwangerschaft können auch Männer mit sehr aktiven Spermien, aber täglichem Sex scheitern. Alle zwei Tage ist genug und garantiert eine deutlich bessere Spermienqualität und Anzahl.
Künstliche Befruchtung
Den Gedanken an eine künstliche Befruchtung schieben die meisten Paare zu Beginn von sich. Mittlerweile sind die Möglichkeiten aber so umfangreich und schonend, dass es sich durchaus lohnt, sich näher mit dem Gedanken zu befassen. Auch hier ist der Gynäkologe der erste Ansprechpartner. Er kann auch abschätzen, welche der vielen Methoden für das Paar geeignet ist und welche Anträge nötig sind, damit die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Manchen Paaren hilft es, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Über den Arzt oder auch das Zentrum, das die Maßnahme durchführen kann, finden sie auf Wunsch Ansprechpartner und auch Selbsthilfegruppen.