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Die schwierige Auswahl der richtigen weiterführenden Schule

by Redaktion
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Ihr Kind hat die Grundschule erfolgreich abgeschlossen. Nun stellt sich die Frage, welche Schulform es im Anschluss an die Primarstufe werden soll. Was genau sind weiterführende Schulen und wie geht es nach einem Abschluss an einer der Schulen im Anschluss für die Absolventen weiter? Denn schließlich stellt die Auswahl der Schulform auch die Weichen für den weiteren beruflichen Werdegang dar. Diesen Themen stellt sich der vorliegende Beitrag.

Was sind weiterführende Schulen?

Unter weiterführenden versteht man in Deutschland vier Gruppierungen von Schulen, die nach der Grundschule (1.-4. Jahrgangsstufe) in der Sekundarstufe besucht werden. Im Schulsystem der Bundesrepublik Deutschland gehören dazu Hauptschulen, Gesamtschulen, Realschulen, Mittelschulen sowie Gymnasien.

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Es gibt jedoch kleine Unterschiede und andere Bezeichnungen in den Bundesländern, jedoch stellen diese fünf weiterführenden Schulformen die am gängigsten dar. Für die Verbindung aus Haupt- und Realschule gibt es beispielsweise folgende Begriffe: Regelschule, Regionalschule, Oberschule, erweiterte Realschule, Sekundarschule und Realschule plus. Leicht zu überschauen ist das deutsche Bildungssystem demnach nicht unbedingt.


Kinder sollten nach der Zeit in der Grundschule eine weiterführende Schulform besuchen, die mit dem allgemeinen Lernniveau des jeweiligen Kindes vereinbar ist. Dazu gehört neben dem individuellen Leistungsvermögen auch die Lernbereitschaft des Kindes. Eltern sollten nicht über die Gedanken und Gefühle der Kinder hinweg entscheiden, denn die Schülerinnen und Schüler stellen eigene Ansprüche an ihre weiterführende Bildung und den damit verbundenen Leistungen – auch schon im frühen Alter.

Bewusst muss ihnen sein, dass jede Schulform unterschiedliche Abschlüsse bieten und der Wechsel nicht auf Grundlage davon beschlossen werden sollte, zu welcher Schule der oder die beste Freund/in tendiert.
Die Auswahl der weiterführenden Schule sollte mit Sorgfalt ausgeführt werden, damit das Kind optimal gefördert und gefordert wird.

Genau darum geht es auch auf der weiterführenden Schulform: Das Kind sollte nicht unter Leistungs- und Konkurrenzdruck leiden und von Misserfolgen heimgesucht werden, sondern optimal um deren Potenzial weiterentwickelt werden. Es geht darum, auf die Rahmenbedingungen und pädagogischen Konzepte der einzelnen Schulformen zu achten, da sich diese zumeist unterscheiden. Dabei gibt die Lehrkraft aus der Grundschule eine Empfehlung ab, die auf den Erkenntnissen aus den Fertigkeiten und Fähigkeiten des Kindes basieren.

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Diese Leistungsfeststellung und -bewertung hilft bei der Entscheidung der Auswahl einer weiterführenden Schule, ist jedoch nicht verpflichtend zu berücksichtigen. Erhält ein Kind demnach eine Empfehlung für den Wechsel auf eine Hauptschule, das Kind und die Erziehungsberechtigten entscheiden sich jedoch für die Gesamtschule, so ist das vollkommen legitim.
Die Sekundarstufe I (Sek. I) wird mit einem allgemeinbildenden Schulabschluss beendet und schafft die Voraussetzung für den Übergang in die Sekundarstufe II (Sek. II). Einerseits umfasst dieser Abschluss die Befähigung zum Besuch von berufsbildenden Schulen sowie das Absolvieren der gymnasialen Oberstufe.

Vier mögliche Schulabschlüsse auf weiterführenden Schulen

In Deutschland werden grundsätzlich vier verschiedene Abschlüsse auf den unterschiedlichen Schulformen erworben. Hauptschülerinnen und Hauptschüler erhalten nach erfolgreichen Prüfungen den Hauptschulabschluss / qualifizierenden Hauptschulabschluss. Dieser Abschluss stellt die Mindestvoraussetzung für die meisten Ausbildungsberufe dar. Die qualifizierende Variante wird nach freiwilligen Zusatzprüfungen vergeben und verbessert die Berufschancen. Auf der Realschule wird nach der Beendigung des 10. Schuljahres die Mittlere Reife erworben. Viele weitere anerkannte Ausbildungen können mit diesem mittleren Schulabschluss begonnen werden.


Die allgemeine Hochschulreife / Das Abitur kann in der Bundesrepublik nur an Gymnasien erlangt werden. Mit dem Schulabschluss sind die Schülerinnen und Schüler berechtigt, ein wissenschaftliches Studium an einer Universität oder anderen Hochschulen aufzunehmen (Mehr über die Anforderungen auch auf der Webseite Geschlechtergerechte-Hochschule.de ). Die Fachhochschulreife ermöglicht den Schulabgängern hingegen ein Studium an einer Fachhochschule.

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Voraussetzungen für das Gymnasium

Da die Übergangsquoten von der Grundschule zum Gymnasium mit über 40 % am höchsten war und weiterhin steigt, wird der Fokus im Folgenden daraufgelegt. Die Gefahr von Unterforderung und Langeweile ist am Gymnasium am wenigsten von allen weiterführenden Schulen vorhanden. Themen werden in einer deutlich kürzeren Zeit behandelt als dies beispielsweise in der Gesamtschule der Fall ist. Gleichzeitig wird ein höheres Maß an eigenständigem Arbeiten erwartet, welches eine höhere kognitive Belastung der Kinder bedeutet.

Auch hier gilt: Das Kind sollte das Gymnasium aus eigenem Willen und eigener Überzeugung besuchen. Kinder, die auf das Gymnasium wechseln, sollten über ein hohes Verständnis an Logik und Merkfähigkeit verfügen. Neben guter Konzentration ist auch ein guter Wortschatz und Ausdruck von Vorteil. Am wichtigsten ist jedoch die Bereitschaft zum Lernen, was mit Fleiß und Mühe einhergeht. Wenn das Kind demnach gute bis überdurchschnittliche Leistungen in der Grundschule erbringt, liegt der Wechsel zum Gymnasium am nächsten.

Aber auch, wenn grundsätzlich erst einmal keine Gymnasialempfehlung nach der Grundschulzeit vorliegt, kann das Gymnasium die richtige Schulform für das Kind sein. Neben dem Erbringen guter Leistungen und Noten in der Grundschule kann auch das Arbeitsverhalten eine ausschlaggebende Rolle sein. Viel Fleiß und das eigenständige Arbeiten ist ein begründeter Aspekt, auf das Gymnasium zu gehen.

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Chancen für einen individuellen Bildungsweg des Kindes

Die Festlegung auf eine Schulform nach der Grundschule bedeutet nicht, dass das Kind diesen Bildungsweg bis zum Ende einschlagen muss. Das Bildungssystem ist flexibel und erlaubt es, jederzeit einen Wechsel vorzunehmen. Ein guter Abschluss kann also dazu qualifizieren, die Schullaufbahn an einer höheren Schulform fortzusetzen. Gleichzeitig kann auch ein Wechsel in eine niedrigere Schulform vollzogen werden.

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