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Der erste Frauenarztbesuch – wichtige Details und Infos zum Ablauf

by Redaktion
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Die Pubertät ist eine komplizierte und schwierige Angelegenheit für jedes Mädchen. Irgendwann stellt sich die Frage, ob es nicht langsam Zeit wird, zum Frauenarzt/ zur Frauenärztin zu gehen. Viele fürchten sich vor dem Gang in die Praxis und möchten den Termin am liebsten so weit wie möglich vor sich herschieben. Doch ab einem gewissen Zeitpunkt ist es enorm wichtig, einen Gynäkologen/ eine Gynäkologin aufzusuchen, um optimal auf die folgende, spannende Lebensphase vorbereitet zu sein.

Die folgenden Tipps und wissenswerten Informationen sollen dabei helfen, den ersten Besuch beim Frauenarzt/ bei der Frauenärztin angenehm und entspannt zu gestalten.

Grundsätzlich gilt: Es ist nicht zwingend notwendig, dass ein Elternteil bei dem Termin dabei ist. Es bleibt jedem selbst überlassen, wen er als Unterstützung mitbringen möchte.

Wann ist das richtige Alter für den ersten Besuch beim Frauenarzt?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Es wird jedoch empfohlen, den ersten Besuch vor der Vollendung des 18. Lebensjahres zu vereinbaren.

Die Gründe für den ersten Besuch unterscheiden sich hierbei häufig. Einige möchten schon früh mit der Krebsvorsorgeuntersuchung beginnen, weil beispielsweise einige Frauen in der Familie in der Vergangenheit Gebärmutterhalskrebs entwickelten.

Die meisten suchen jedoch eine gynäkologische Praxis zum ersten Mal auf, wenn sie sich über Verhütung informieren möchten. Einige von ihnen möchten sich nur einen Überblick verschaffen und andere wiederum haben einen festen Partner und wollen sexuell aktiv werden.

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Bei Beschwerden ist ein Termin beim Gynäkologen/ bei der Gynäkologin unausweichlich. Klassiker aus dieser Kategorie sind unter anderem Probleme mit der monatlichen Blutung. Weitere Beschwerden, für die der Arzt/ die Ärztin der/ die richtige Ansprechpartner/-in ist, sind:

  • Menstruationsbeschwerden, wie zum Beispiel starke Schmerzen während der Blutung
  • starker Ausfluss
  • Entzündungen in und außerhalb der Scheide
  • Deutliche Zyklusabweichungen
  • Blutungen außerhalb der Periode
  • undefinierbare Unterleibschmerzen
  • bei dem Verdacht auf eine Schwangerschaft.

Gynäkologen/-innen unterliegen übrigens der Schweigepflicht. Sobald das 16. Lebensjahr erreicht ist, darf der Arzt/ die Ärztin die Eltern nicht über den Besuch informieren. Privatversicherte Patientinnen sollten sich nur bewusst machen, dass die Rechnung an die Eltern weitergeleitet wird.

Die richtige gynäkologische Praxis finden

Die Entscheidung darüber, welche Praxis die richtige ist, hängt von vielen persönlichen Faktoren ab. Viele Mädchen bevorzugen aus Schamgefühl oder anderen Gründen eine weibliche Frauenärztin. Hierbei handelt es sich um eine individuelle Entscheidung und jede Patientin kann sich selbstverständlich für eine Frau entscheiden. Jedoch sollte in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, dass natürlich auch die männlichen Kollegen Experten auf ihrem Gebiet sind.

Nachdem die Frage „Mann oder Frau?“ geklärt ist, geht es darum, eine passende Praxis mit freundlichem Personal zu finden. Hierbei können diverse Bewertungen im Internet helfen. Vielleicht gibt es schon Mädchen und Frauen im engen Freundeskreis, die eine gynäkologische Praxis aufsuchen und können auch Feedback geben?

Falls die erste Wahl nicht die richtige war, steht es jedem Mädchen frei, den Arzt/ die Ärztin zu wechseln.

Als Jungfrau oder mit der Periode zum Gynäkologen/zur Gynäkologin?

Viele Mädchen stellen sich die Frage, ob es nötig ist, eine gynäkologische Praxis aufzusuchen, wenn sie noch Jungfrau sind und auch in naher Zukunft nicht sexuell aktiv werden wollen. Vor dem 18. Lebensjahr (s. oben) sollten aber auch Jungfrauen einen Frauenarzt/ eine Frauenärztin aufsuchen.

Eine weitere häufige Frage ist, ob es möglich ist, während der Periode einen Termin zu wahrzunehmen. Tatsächlich sollte zu einem Vorsorgetermin keine Regelblutung stattfinden. Um Terminabsagen bestmöglich vorzubeugen, ist es möglich, sobald die Periode begonnen hat, einen Kalender zu führen und so zeitlich einzugrenzen, wann ein Termin außerhalb der Blutung möglich ist.

Ausnahme sind natürlich außergewöhnliche Beschwerden und Probleme während der Periode bzw. Schmierblutungen. In solchen Fällen ist es wichtig, so schnell wie möglich die Ursache zu finden.

Die Vorbereitung auf den ersten Termin

Wer einen Vorsorgeuntersuchungstermin vereinbaren möchte, sollte diesen frühzeitig planen. Viele Praxen führen hier längere Wartelisten. Bei akuten Beschwerden und Problemen ist ein schneller Termin selbstverständlich in den allermeisten Fällen kein Problem.

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Junge Frauen, die noch ein wenig besser vorbereitet sein möchten, sollten einen Zykluskalender führen und diesen beim ersten Termin mitbringen. So kann der Arzt/ die Ärztin den Zyklus auf Auffälligkeiten untersuchen. Die Krankenkassenkarte ist natürlich ebenfalls wichtig, um die nötigen Daten erfassen zu können.

Je nachdem, aus welchem Grund der Termin vereinbart wurde, kann ein kleiner Fragekatalog dabei helfen, dem ganzen „Projekt“ ein wenig Hektik zu nehmen. Ein guter Arzt/ eine gute Ärztin wird sich die Zeit nehmen, die nötig ist, um alles Wichtige zu besprechen.

Der typische Verlauf des ersten Besuchs

Die erste Vorsorgeuntersuchung in einer gynäkologischen Praxis verläuft immer nach demselben Schema. Der Arzt/ die Ärztin sollte zu Beginn der Behandlung darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass es sich für die Patientin um den ersten Besuch handelt. Viele planen hier von Vornherein ein wenig mehr Zeit ein und erklären die Untersuchungen noch etwas genauer als sonst.

(Achtung! Die Reihenfolge der folgenden Punkte kann – je nach Praxis – variieren. Hier hat jeder Arzt/ jede Ärztin eine andere Routine.)

  • Abstrich

Auf dem gynäkologischen Stuhl nimmt der Arzt/ die Ärztin einen Abstrich von den Zellen des Gebärmutterhalses und schickt die Proben ins Labor. Hier werden sie auf Krankheiten und andere Auffälligkeiten untersucht.

Um den Abstrich nehmen zu können, muss das Wattepad zwischen acht und zehn Zentimeter in die Scheide eingeführt werden. Damit genau das unkomplizierter vonstattengeht, wird die Scheide mit einem sogenannten Spekulum, das zuvor in die Scheide eingeführt wird, etwas gedehnt. Mit diesem Gerät wird das Jungfrauenhäutchen nicht beschädigt. Bei der Abnahme der Probe kann es an der entsprechenden Stelle leicht ziepen. Doch keine Sorge! Das Prozedere ist nicht schmerzhaft.

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  • Ultraschalluntersuchung

Vor oder nach dem Abstrich wird ein Ultraschallbild von der Gebärmutter und den Eierstöcken angefertigt.

Für ein präzises Bild wird eine Vaginalsonde eingeführt und umhergedreht. Dies kann sich ein wenig unangenehm anfühlen. Bei Jungfrauen findet diese Ultraschalluntersuchung außerhalb der Scheide statt. Dann werden die Gebärmutter und die Eierstöcke durch die Bauchdecke betrachtet.

  • Tastuntersuchung

Über eine bestimmte Technik tastet der Arzt/ die Ärztin die Blase, die Gebärmutter und die Eierstöcke ab. Bei dieser Untersuchung werden die betroffenen Bereiche nach Zysten oder Knoten untersucht.

  • Die Untersuchung der Brust

Auch die Brust wird nach Knoten und Zysten abgetastet. Viele Frauenärzte/ Frauenärztinnen zeigen den Patientinnen auch an dieser Stelle, wie sie selbst monatlich ihre Brust auf Unregelmäßigkeiten untersuchen können.

  • Weitere Untersuchungen

Blutdruckmessen gehört auch bei einem Besuch beim Frauenarzt oft dazu, da hier mitunter wichtige Rückschlüsse auf die Gesundheit gezogen werden können. Vor allem beim Frauenarzt leiden jedoch viele Mädchen und Frauen unter dem sogenannten „Weißkittelsyndrom“. Das bedeutet: Der Blutdruck ist aufgrund der Aufregung deutlich (!) höher als normal. Wer dieses Phänomen von sich kennt, sollte den behandelnden Arzt/ die behandelnde Ärztin vorher informieren.  

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