Bald ist es so weit! Das Kind verlässt den Kindergarten und ist bereit für die nächste Etappe im Leben: die Grundschule. Vor allem Eltern, die ihr erstes Kind einschulen, stellen sich während dieser spannenden Zeit oft viele Fragen. Immerhin möchten sie, dass es dem Nachwuchs gut geht, er sich nicht allein fühlt und – im Idealfall – Spaß am Lernen hat.
Die folgenden Abschnitte zeigen auf, dass viele Sorgen, die sich die Eltern der Grundschulkinder in spe machen, eigentlich eher unbegründet sind. Es gibt jedoch durchaus einige Tipps, mit deren Hilfe diese spannende Zeit optimal vorbereitet werden kann.
Allgemeine Informationen zur Grundschule
Bevor der Alltag in der Grundschule beginnen kann, muss das Kind selbstverständlich in der jeweiligen Schule angemeldet werden. In den meisten Fällen passiert dies etwa ein Jahr vor der eigentlichen Einschulung.
Doch keine Panik! Eltern werden in der Regel postalisch darüber informiert, dass es langsam Zeit wird, eine passende Grundschule zu suchen. Meistens wird die Schule ausgesucht, die sich im unmittelbaren Einzugsgebiet befindet. Wer jedoch aus persönlichen Gründen eine andere Grundschule bevorzugt, kann selbstverständlich eine andere Schule wählen. Ob hier dann schlussendlich ein Platz angeboten werden kann, ist von mehreren Faktoren abhängig. Gerade dann, wenn das Interesse besonders groß ist, kann es sein, dass nach Wohnort, Geschwisterkindern und Co. ausgesucht werden muss. In den allermeisten Fällen ist die Erleichterung groß, wenn die Bestätigung verschickt wurde.
Welche Schulform ist die beste?
Hierbei handelt es sich um eine Frage, die nicht standardisiert beantwortet werden kann. Vielmehr sollte die Überlegung lauten „Welche Schulform passt am besten zu meinem Kind?“ und welche For wählt man, wenn der Nachwuchs keine Freude an der Schule findet. Oft können hier Gespräche mit den Mitarbeitern des Kindergartens weiterhelfen.
Es gibt Kinder, die sich im klassischen Frontalunterricht wohlfühlen und andere, die die Freiheiten von Maria Montessori zu schätzen wissen. Wie so oft müssen bei der Suche nach der passenden Schule individuelle Gegebenheiten berücksichtigt werden. Stehen zwei ähnliche Schulen zur Auswahl, kann es zudem helfen, sich zu erkundigen, welche Schule vom Freundeskreis bevorzugt wird. So kann meist noch ein wenig entspannter in den neuen Lebensabschnitt gestartet werden.
Achtung! Mamas und Papas Anspannung kann sich übertragen!
Kinder haben sehr feine Antennen, wenn es darum geht, Stress wahrzunehmen. Je entspannter die Eltern sind, desto entspannter ist meist auch der Nachwuchs. Auf klassische Formulierungen, wie „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens!“ sollte verzichtet werden. Immerhin hört sich „der Ernst des Lebens“ nicht so an, als könnte Lernen Spaß machen, oder?
Tipps für einen möglichst entspannten Grundschulalltag
Vor allem der Wechsel von Kindergarten auf Grundschule fällt sowohl Kindern als auch Eltern schwer. Immerhin geht es nun darum, in gewisser Weise die „heile Welt“ zu verlassen und – wieder einmal – selbstständiger zu werden. Die folgenden Tipps helfen weiter. Sollten sich spezifische Probleme nicht lösen lassen, sind immer die Lehrer die richtigen Ansprechpartner.
Tipp Nr. 1: Aufmerksam bleiben und Probleme direkt angehen
Nicht selten kommt es vor, dass ein Kind zu Beginn einige Anpassungsschwierigkeiten hat. Diese Schwierigkeiten lösen sich meistens von selbst auf, wenn sich der Nachwuchs an die neuen Gegebenheiten gewöhnt hat. Jedoch kann es auch vorkommen, dass einige Schüler mit der Einschulung und dem Grundschulalltag maßlos überfordert sind. Ein Beratungsgespräch kann meistens dabei helfen, herauszufinden, wo das eigentliche Problem liegt.
Pauschale Lösungsansätze gibt es hier nicht. Es gilt, zunächst das tiefliegende Problem zu finden, um dann passende Maßnahmen ergreifen zu können. Die Schwierigkeiten einfach zu ignorieren würde nur dazu führen, dass die Probleme noch größer werden. Gerade hier ist es wichtig, zu erkennen, wann noch abgewartet werden kann und wann gehandelt werden sollte.
Tipp Nr. 2: Spielend lernen
Kinder lernen meist besser im Spiel und können dadurch wichtige Daten, Vokabeln und Formeln besser verarbeiten. Es gibt verschiedene Methoden, um das Kind spielend an den Lernstoff heranzuführen. Des Weiteren unterstützen Merkhilfen und systematische Übungen dabei, den oftmals trockenen Stoff zu lernen und zu speichern.
Englischvokabeln können beispielsweise oft besser gelernt werden, wenn im Alltag einige Dinge im Haushalt mit dem englischen Begriff versehen werden. Das spielende Lernen hat jedoch noch einen anderen Nebeneffekt: Es zeigt dem Kind, dass seine Eltern ebenfalls Interesse an dem Stoff und an seinem Alltag in der Schule haben – ein Faktor, der zusätzlich motivieren kann!
Tipp Nr. 3: Die Sache mit der Ordnung…
Viele Kinder haben im Grundschulalter Probleme, ein gewisses Maß an Ordnung einzuhalten. Gerade jetzt ist es jedoch wichtig, dass alle Unterlagen korrekt und ordentlich geführt werden. Für den Nachwuchs kann dieser plötzliche Wandel enorm verwirrend sein. Daher ist es wichtig, hier als Elternteil aktiv zu unterstützen.
Das Erstellen einer Checkliste, in der ersten Klasse gerne noch mit Bildern, hilft dem Kind dabei, selbstständig den Schulranzen zu packen und die Unterrichtsunterlagen immer dabei zu haben. Nach jedem Schultag können Eltern und Kind die neuen Unterrichtsmaterialien abheften und nach und nach wird der Nachwuchs sich – mit ein wenig Glück – selbstständig, um die nötigen Unterlagen kümmern.
Tipp Nr. 4: Verantwortung beibringen
Im Laufe der Zeit wird der Erstklässler lernen müssen, einen gewissen Grad an Verantwortung zu übernehmen. Dies kann unter anderem auch Zuhause trainiert werden.
Blumen gießen oder den Tisch abwischen können schon kleinere Kinder übernehmen. Und auch beim Einkaufen und beim Abarbeiten der Einkaufsliste treffen Spiel und Verantwortung gern aufeinander. Durch Aktionen wie diese wird das Selbstvertrauen gesteigert. Wer stolz auf sich und seine Leistungen ist, traut sich dann schlussendlich auch mehr zu. Verbale Belohnungen sind hierbei enorm wichtig, damit das Kind weiß, dass es eine Aufgabe besonders gut erledigt hat. In vielen Fällen wird das positive Gefühl dann frei nach dem Motto „Lass‘ mich mal sehen, ob ich das auch alleine kann!“ oft mit in die Schule transportiert.
Tipp Nr. 5: Mit positiven Gedanken in die Grundschule
Die Freude, „endlich“ zur Schule gehen zu dürfen ist meist groß. Dennoch schwingt in vielen Kindern auch die Unsicherheit mit. In diesem Zwiespalt ist es enorm wichtig, auf die positiven Details rund um die Grundschule einzugehen.
Positive Erfahrungen mit der neuen Situation können gefördert werden, indem der Nachwuchs entscheiden darf, welche wie der Ranzen aussehen soll. In den meisten Fällen freut sich das Kind dann noch ein wenig mehr über die neuen Sachen und wird es wahrscheinlich nicht abwarten können, sie endlich zu benutzen. Gleichzeitig sollten Eltern immer ein offenes Ohr für die Probleme und Gefühle des Kindes haben. Auf diese Weise fühlt sich der Nachwuchs ernstgenommen und es fällt dann oft auch in Zukunft leichter, mit Problemen umzugehen.
Tipp Nr. 6: Dazu ermutigen, Gefühle mitzuteilen, aber nichts erzwingen
Auch Kinder leiden unter Stress und Druck und wissen manchmal nicht, wie sie mit all den Gefühlen umgehen sollen. Hier ist es wichtig, den Nachwuchs dazu zu ermutigen, offen zu sein und gut zuzuhören bzw. hinzusehen.
Falls das Kind nicht über den Schultag sprechen möchte, ist dies nicht direkt ein Grund zur Panik. Vielleicht möchte der Nachwuchs ganz einfach später von dem Tag berichten, wenn beide Elternteile anwesend sind. Sollte eine komplett verschlossene Phase jedoch nicht aufhören und sollte das elterliche Bauchgefühl sagen „Hier stimmt etwas nicht!“ ist es wichtig, den Klassenlehrer/ die Klassenlehrerin nach etwaigen Auffälligkeiten zu fragen.
Fazit
Die Jahre in der Grundschule sind unglaublich spannend – allein schon deswegen, weil sich Kinder in dieser Zeit schnell weiterentwickeln und ihre eigenen Persönlichkeiten noch weiter entdecken. Wer es hier schafft, entspannt zu bleiben, ist klar im Vorteil. Ein zu hoher Leistungsdruck bewirkt meist nur das Gegenteil.
Am sichersten ist es, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass die Grundschulzeit die Basis für alle weiteren Lernerfahrungen bildet. Dementsprechend ist es umso wichtiger, dass hier im besten Fall besonders positive Erfahrungen gesammelt werden.